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22.06.2025

  • bue-ba-blog
  • 22. Juni
  • 3 Min. Lesezeit

 Guten Morgen,

 

wie schon in meinem Blog letzte Woche erwähnt, möchte ich heute ein paar Einblicke in die Initiative zum Leerstandmanagement geben, welche in Zusammenarbeit mit vielen Freiwilligen und Unterstützung der Uni Koblenz entwickelt wurde und nach der Zustimmung durch den Stadtrat nun zur Einreichung für entsprechende Landesförderungen kommt.

Um in Zukunft eine lange, sperrige Begriffsbeschreibung zu vermeiden und zur einfachen Wiedererkennung haben wir die Initiative ALMA genannt  - abgeleitet von Aktives Leerstands-Management  Altstadt. ALMA setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, welche idealerweise über die nächsten Jahre parallel vorangetrieben werden.


Bevor ich auf diese Elemente näher eingehe, möchte ich gerne ein paar grundsätzliche Betrachtungen teilen bzw. einige mögliche Vorstellungen hierzu korrigieren:


-          Keine Allheilmittel: Jeder Leerstand hat seine individuellen Eigenheiten, sei es zum Gebäude, zu den Eigentumsverhältnissen, zu den Nutzungsmöglichkeiten usw. Daher benötigt jeder Leerstand auch eine individuelle und keine pauschale Herangehensweise.


-          Keine Sofortlösungen: Die Vereinbarung, Planung und Umsetzung von Projekten braucht Zeit, Genehmigungen, Abstimmung, Testphasen usw. Wir werden keine sichtbaren Ergebnisse in ein paar Wochen sehen, sondern sollten in Monaten und Jahren denken.


-          Keine Gratisangebote: Auch mit Fördermitteln wird Eigenleistung, Eigenanteil und viel Arbeit benötigt – auf allen Seiten.


-          Keine Garantien: Wir orientieren uns an Maßnahmen, die anderorts bereits einmal erfolgreich umgesetzt wurden. Ob und wann diese in Bacharach ebenso erfolgreich sein können, werden wir erst im Rahmen der Umsetzung mit Sicherheit sagen können.


-          Keine Sündenböcke: Eine Konzentration auf die Benennung von „Schuldigen“ wie COVID, Internethandel, Ferienwohnungen oder die Regierung sind nicht hilfreich. Zielführend ist eine Konzentration auf das, was wir hoffentlich positiv beeinflussen können.


-          Keine Direktmaßnahmen: Die Stadt Bacharach kann durch ALMA versuchen, günstige Rahmenbedingungen und Anreize zur Bekämpfung des Leerstandes zu schaffen - wir können die Leerstände aber nicht eigenhändig beseitigen. Dasselbe versucht eine Bundesregierung mit einem Konjunkturprogramm, sie kann das Wirtschaftswachstum nicht selbst herstellen, sondern versucht es mit entsprechenden Maßnahmen zu ermöglichen.


-          Keine reine Kosmetik: Eine Verbesserung der Optik ist wünschenswert, aber nur der erste mögliche positive Effekt. Wir zielen auf langfristige Beseitigung des Leerstands, welcher den Fortbestand Bacharachs als Grundversorgungszentrum der Bürger:innen und Besucher:innen sichert, in sozialer, gesellschaftlicher und gewerblicher Sicht, und der Stadt Bacharach finanzielle Mittel über verschiedene direkte und indirekte Wege verschafft. Daher ist die Bekämpfung von Leerstand für alle Bürger:innen, auch außerhalb der Altstadt und in den Stadtteilen, von Bedeutung.


Nun zu den Elementen von ALMA:


-          Sanierungscoaching: Um die Motivation zu Sanierungsmaßnahmen zu erhöhen, möchten wir eine proaktive, niedrigschwellige Beratung anbieten, auf Grundlage einer aktualisierten Gestaltungssatzung, präsentiert in attraktiven, verständlichen Formaten, und mit angemessenem Beantragungsaufwand.


-          Nutzungskonzepte: Um Anreize zur kommerziellen oder gemeinnützigen Nutzung von leeren Gewerbeflächen zu schaffen, möchten wir versuchen, Ladenflächen anzumieten und diese an Interessent:innen zu sehr attraktiven Bedingungen weiterzuvermitteln.


-          Standortmarketing: Um die Sichtbarkeit und Attraktivität der Stadt Bacharach zu fördern, zielen wir auf eine Verbesserung des Erscheinungsbildes mit Blick auf Gewerbe, Neubürger:innen und Besucher:innen – auf den verschiedensten Kanälen, digital und analog.


-          Leerstandbörse: Eine bessere Verknüpfung von Angebots- und Nachfrageseite für Immobilien soll durch eine entsprechende, betreute Datenplattform ermöglicht werden.


Wie schon erwähnt, steht nun die Beantragung der Fördermittel an, gefolgt von der Zusammenstellung einer Kernarbeitsgruppe von Freiwilligen, welche die verschiedenen Maßnahmen unterstützen werden. ALMA ist ein Projekt mit offenem Ausgang – diese Unsicherheit nehmen wir bewusst in Kauf, denn so viel steht fest: Keine Initiative hat einen vorgezeichneten Ausgang – nämlich keine Bewegung!


Ich wünsche allen einen schönen Sonntag!

Dieter Kemmer


ree

 
 

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